Warum das iPhone 6 nicht schlechter ist als andere High-End-Smartphones

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Alljährlich stellte Apple kürzlich ihr neues iPhone vor. Zeit für alle Apple-Liebhaber, aber auch für Apple-Hasser, diverse Pro- und Contra-Listen zu erstellen und warum das iPhone gut oder schlecht ist. Dem möchte ich mich heute mal anschließen, allerdings auf sachlicher Ebene. Denn wer mich kennt, der weiß, dass ich trotz eigener Vorlieben stets ein differenziertes Urteil über eine Sache fällen kann.

Spezifikationen
Immer beliebt ist das Argument der technischen Spezifikationen. Das iPhone war noch nie ein High-End-Gerät bezüglich seiner Hardware, ähnlich wie der iMac, es war immer Luft nach oben. Hier möchte ich gerne einen geschätzten Entwickler zitieren, der über Facebook folgendes schrieb:
Die Apple Produkte zeichnen sich selten dadurch aus, dass sie in einem Datenblatt-Quartett bestehen, sondern dass die Produkte eben mehr sind als die Summe aller (Hardware-)Teile. Das Apple-Ökosystem, die Software, etc. haben ihre Nachteile und heißen nicht umsonst der "goldene Käfig". Sie haben aber auch ganz entscheidende Vorteile, die vielen Menschen ganz abseits des (mMn lächerlichen) Statussymbolcharakters eben wichtig sind.
Um das zu verstehen, muss man jedoch noch etwas weiter ausholen und auch über die technischen Hintergründe reden:
Android ist in diesem Sinne vergleichbar mit Windows. Es sind Systeme, deren Ziel es ist, möglichst gut unter einer Vielzahl von Hardware-Konfigurationen zu laufen. Diese Kompatibilität bereitzustellen, kostet nicht zwingend Kompromisse, aber definitiv Rechenkraft, die einfach verloren geht. Betriebssysteme von Apple jedoch müssen nur auf sehr wenigen unterschiedlichen Hardware-Konfigurationen funktioneren. Dadurch können sie speziell für diese Hardware optimiert werden.
Demnach gilt: Auch wenn das iPhone nicht so leistungsfähig ist, wie andere Smartphones, so ist es in Sachen Leistung im Endeffekt nicht unterlegen.

Display
Nun hat Apple größere Displays gezeigt und angekündigt, aber sie haben – zumindest beim iPhone 6 – eine geringere Auflösung als vergleichbare Smartphones. Hier stellt sich mir seit jeher die Frage, warum auch nicht? Aus normaler Entfernung sind Unterschiede jenseits der 300 dpi nicht für das Auge zu erkennen. Alle zusätzlichen Pixel benötigen demnach unnötige – weil nicht effektiv sichtbar – Rechenleistung zur Berechnung der Anzeige als auch Stromzufuhr. Dass man beim iPhone 6 Plus dennoch ein Full-HD-Display verbaut hat, zeigt dabei nur, dass man etwas vergleichbares anbieten will, um mit dem Markt zu gehen. Einen effektiven Nutzen bietet es jedoch nicht.

Akku
Beim Akku habe ich mich im Voraus wirklich gewundert, dass es hier eine derart hitzige Diskussion rund um Apple-Liebhaber und Apple-Hasser gab. Aus meinen persönlichen Erfahrungen und Erfahrungsberichten von Freunden und Bekannten war mir nicht bekannt, dass scheinbar Android-Smartphones wesentlich länger mit ihrem Akku durchhalten.
Ich persönlich komme 2 Tage mit meinem iPhone durch und schaffe auch mit einem Android-Gerät nicht mehr. Für mich ist demnach unverständlich, warum man sich über die Akku-Leistung des iPhones lustig machen muss, insbesondere wenn man bedenkt, dass der verbaute Akku wesentlich kleiner ist als bei vergleichbaren Geräten.

Kamera
Bei der Kamera ist es leider so, dass für den Otto-Normalbenutzer nur auf die Megapixel-Anzahl ankommt. Glücklicherweise sehe ich aktuell einen kleinen Trend dahingehend, dass sich Leute genauer informieren und bemerken, dass diese Zahl kaum noch Relevanz hat. Viel wichtiger sind sonstige Funktionen wie Kamera, Auto-Fokus, Bildstabilisierung, Blende, Pixelgröße etc. pp.
Hier muss man schlichtweg sagen, dass Apple mit die besten Smartphone-Kameras herstellt und diese auch in der Software sehr gut laufend um Funktionen erweitert.

Das Öko-System
Wer ein iPhone möchte bzw. eines nutzt, der wird sich im Klaren sein, dass man damit in Apples Öko-Netzwerk praktisch komplett gefangen ist. Zwar kann man mit Jailbreaks hier gewisse Zusatzfunktionen gewinnen, viel ändert sich dadurch jedoch nicht. Für den einen eignet sich dieses Öko-Netzwerk mehr, für den anderen weniger. Dies liegt immer im Auge des Betrachters und ist eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Daraus geht dann auch hervor, ob man dieses System als Vor- oder als Nachteil ansieht.
Ich kenne viele Personen, die gerne ein iPhone haben würden. Oftmals gibt es nur zwei Gegenargumente: der Preis und das Öko-System. Der Mensch möchte sich nicht gerne an etwas binden. Von mir kann ich jedoch sagen, dass ich mit iPhone, MacBook und Hackintosh jedoch einen wunderbaren Workflow habe und es mir daher ein Komfort gibt, den niemand sonst in dieser digitalen Welt bieten kann.

Innovationen
Auch ein gern gesehenes Argument ist, dass Apple keine Innovationen mehr bringt, wenn es um das Thema iPhone geht. Das ist meiner Meinung zwar auch so, aber was erwarten die Leute? Man kann nicht alle zwei Jahre das Rad neu erfinden. Stattdessen gibt es konsequente Weiterentwicklungen – genau so, wie es andere Smartphone-Hersteller auch tun. Warum es bei Apple aber schlechter ist als bei anderen, verstehe ich nicht.
Durch die Einführung des iPhones 2007 scheint es mir, als ob Apple einen Status hat, konsequent immer und überall Innovationen zu bringen, alle anderen Hersteller werden dann nachziehen. Auf die Idee, dass auch andere Hersteller mal als erstes Innovationen bringen sollten, kommen leider die wenigsten. Für mich sieht das immer nach einer sehr einseitigen Geschichte aus.

Design
Design ist Geschmacksache. Ich persönlich mochte das Design des iPhone 5 mehr. Wer was schöner findet, ist immer subjektiv. ;)

Fazit
Mir ging es mit dieser Rezension nicht darum, zu sagen, dass das iPhone viel besser ist als alle anderen Geräte. Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass die Argumente, die von Apple-Hassern o. Ä. oft gebracht werden, in ihren Grundsätzen haltlos sind. Es gibt durchaus auch Contras, die gegen das iPhone sprechen, allerdings sind das nicht die, die in Werbungen und der Öffentlichkeit zur Sprache gebracht werden. Dem möchte ich hiermit entgegenwirken.

Gerne lasse ich mich auf eine objektive und sachliche Diskussion in den Kommentaren ein. Sämtliche unangebrachten Inhalte werden jedoch entfernt.

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Über den Autor
Ich bin Webentwickler in Stuttgart und administriere Server seit vielen Jahren. In diesem Blog erstelle ich hauptsächlich Tutorials für andere Webentwickler, Webdesigner und Serveradministratoren.
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Kommentare 5

  • Black Rider -

    Du hast hier den falschen Vergleich angestrebt. Sämtliche aktuellen Handys haben mehr als 300 dpi. Ob du nun 350 dpi hast oder 450 dpi, das siehst du definitiv nicht. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Auge diese Informationen gar nicht mehr erkennen kann. Es ist demnach – wenn überhaupt – rein psychologisch erkennbar, wenn du weißt „uh, größere Auflösung, viel besser!“, obwohl du physikalisch keinen Unterschied sehen kannst.

    Bei Monitoren ist das etwas ganz anderes, da selbige eine wesentlich höhere Bildschirmdiagonale haben. Dort sind höhere Details durch größere Auflösungen bei 4k natürlich erkennbar. Mehr Fläche = mehr Sichtbarkeit für das menschliche Auge.

  • Display -

    Deine Rezension ist vom Gedanken her gut. Aber DEINE Argumente sind haltlos. Nichts gegen dich! Und Nein, ich bin auch kein iPhone Hasser, ich hab auch eins.

    Ich geh dabei nur aufs Display ein. Du siehst einen Unterschied und zwar einen gewaltigen. Vielleicht hast du das letzte Mal vor 3 Jahren auf so ein hochauflösendes Display geschaut, als es noch keine angepassten HD Grafiken auf Phones gab.

    Wenn du noch kein 4k (ultra hd) display hast, dann beam dich mal zum Saturn. Schau dir da mal die 4k Fernseher an, merkst selbst bei den 80 Zollern einen gewaltigen Unterschied, obwohl du natürlich wesentlich mehr dpi hast, wenn du dir nur ein 28 Zoller holst. Kleiner als 28 Zoll findest du kaum, die 4k natives Display haben.

    Ansonsten kannst mal auch zu Apple gehen, die haben mittlerweile schon einen 5k (ultra hd) Monitor.

    Wenn du da echt keinen Unterschied siehst, dann sparst du dir in Zukunft ne Menge geld, weil du das nicht brauchst. Aber ich fürchte dann dass deine Augen defekt sind und du im Leben echt Pech hast nie wirklich SEHEN zu können.

    Hab nichts gegen dich, aber echt Alter, der Unterschied ist echt gewaltig.. Hab mir vor nem Jahr schon ein Notebook mit 4K Display besorgt und mein PC hat auch ein 4k Monitor.. also mir ist Full HD schon zu wenig, ich mein Phones verwendest du nur paar Minuten immer wieder, da ist das noch zu verschmerzen..

  • Black Rider -

    Das mit iPhoto ist falsch. Ich kann sowohl unter OS X als auch unter Windows problemlos Bilder übertragen.

    Andere Smartphones sind zudem beim Release oftmals genauso teuer, wenn nicht sogar teurer, das ist demnach hier nur bedingt ein Argument.

  • Tom0907 -

    Das iphone hat ein paar Nachteile.
    Du bist an itunes gefesselt und kannst die Musik nicht wie anderen mobilen Telefonen einfach über den Ordner rauf und herunterladen.
    Weiter bist du an iphoto gefesselt. Bei anderen Telefonen ist freier Zugriff auf deinen Bilder möglich. Du kannst auch nicht Bilder vom iphone (die also über den iphoto Zwang installiert sind) so auf einen anderen Mac oder Computer übertragen.
    Weiter ist ein iphone teuer.
    Doch wen das nicht vorrangig interessiert, hat ein hervorragendes Telefon, auf dem alle Anwendungen schnell und zuverlässig funktionieren. Frei von Abstürzen. Wenn man denn schön beim Original bleibt und nicht das Telefon knacken lässt.

  • Nico Rinker -

    Danke! Endlich mal ein Beitrag den ich allen Hatern in die Hand drücken kann!

    Für mich kommt das iPhone 6(+) leider nicht in Frage. Ich mag das Design nicht so wirklich und hab mir erst ein 5s geholt, dabei bleibe ich erstmal. Gäbe es ein 5s in der Größe würde ich auch vor dem Apple Store Campen.